Also, es war einmal am gewesen sein ein kleiner Bursche, der hatte
keine Haare nich auf seinem Kopf oben drauf, chi. Eigentlich nix
schlimmes, denn er war ja erst drei Wochen alt. Aber auch, als er
noch älter werden worden tat, ließ er sich die Haare
immer wegmachen. Keiner wußte warum, und alle waren darum
tierlich am drumherumrätseln, wieso wohl. War es aus
religiöser Überelazeugung raus, aus
Gesundheitsgründen, oder lag es vielleicht nur da dranne,
daß er etwas blöde war? Tja, nächstschließlich
entschied man sich dann für die letztere Lösung, denn
seine schulischen Leistungen bestätigten diese These, ne. Das
einzige, was er richtig gut konnte, war seine Mitschüler zu
verkloppen, un...und Mitschülerinnen, Verzeihung, ja.
(rotz)
Sein Ziel war es, alle zu verkloppen, die aus einer anderen
Straße kamen als er selbst, chi chi... Nun, viele Jahre ging
das gut, aber eines Tages nich mehr, denn die Stadt hatte aus Angst
vor Repress...urien sich auf einen einheitlichen Namen für alle
Straßen gereinigt... geeinigt. Ja (rotz). Und
außerdem fing man auch schon an, über seine Jacke mit dem
Spruch "Aussträßler raus" zu lachen, ne, chi,
weil er das ja auch nich richtig schreiben tun konnte, hehehe. Aber
darauf erwiderlichte er immer nur wieder: "Gar nich wahr, ich
bin kein Analphabet. Ich weiß ja noch nich mal, wie man das
schreibt!" Chi chi.
Ne nu ja, als er dann in die fünfte Klasse kam,
entschließte er sich, einfach alle die zu verhauen, die
kleiner und jünger waren als er, und das waren eigentlich alle,
weil er ja der einzige 18jährige in der Fünften war. Nun,
sieben Jahre später, nach der achten Klasse, hieß es dann
aber auch für ihn "Abschied nehmen tun" von der
schönen Schülerzeit.
Plötzelich stand er vor einem großen Problem, dem
Geldverdienen. Tja, schließlich konnte er weder lesen noch
schreiben noch klar denken, und das ist doch oft von Nachteil in der
Berufswelt. Und da er aber auch nich Politiker werden wollte,
versuchte er es selbständig, indem er von Tür zu Tür
tingelte und die Leute fragte, ob sie vielleicht gerne für
einen geringen finanziellen Obelix einen in die Fresse haben
möchten würden. Ja, 'ne schöne Idee, aber leider zum
Scheitern verurteilt, wie ja bei so vielen hoffnungsvollen
Jungunternehmern, die kein Geld für anständige Werbung
aufbringen können. (rotz)
Also bliebte ihm nichts anderes überig, als zum Arbeitsamt
hineinzugehen. Dort sägte er dem freundlich grinsenden Beamten:
"Hallo, Herr Beamter vom Arbeitsamt. Ich bin nix, kann nix und
hab noch nich mal Haare aufm Kopp. Gib mir 'nen Job, oder es gibt
eins aufs Maul." "Ha ha hahaha", lachte der Beamte
fröhlich, "kein Grund zur Aufregung nicht. Ich hab da was
für dich: Werde doch einfach Skinhead. Deine nicht vorhandenen
Qualifikationierungen sind genau richtig, und alles, was Du
können mußt, ist "Deutschland, Deutschland" und
"Ausländer raus" gröhlen und andern eins aufs
Maul hauen." "Hey klasse! Mit etwas Übung schaff ich
das", sagte da der kleine Skinhead schmunzelnd und krakelte
glücklich seine drei Hakenkreuzchen unter den
Einstellungsvertrag. Ja, und wenn er nich gestorben oder vielleicht
klug geworden ist, dann bimst er auch heute noch lachend den
Asylanten eine rein und is sogar noch stolz darauf. (rotz)
Und die Moral von der Geschichte: Wer wirklich arbeiten will, der
findet auch was. (rotz) Ja, so is das wohl, ne...
(rotz)!