Meine Südsee-Reise im Januar 2005

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Fidschi: Tauchen bei Pacific Harbour

Ohne Probleme erwischte ich den letzten Bus nach Pacific Harbour. Die Fahrt verlief ohne besondere Ereignisse. Gut, dass ich schon dort gewesen war, so gelangte ich sehr schnell zu meinem Resort, dem "Pacific Safari Club". Der Engländer zeigte mir mein geräumiges Zimmer vier Betten und wurde nicht müde, mir zu erklären, was für ein wunderbar großes Zimmer ich für sehr wenig Geld bekäme. Aber ich solle es bitte nicht schmutzig machen und vor allem - auch mehrere Zettel an den Wänden wiesen darauf hin - immer alle Stromverbraucher ausschalten, die nicht unbedingt benötigt werden. Schließlich ließ er mich allein. Ich schaltete erst einmal die Klimaanlage ein, aber die rührte sich nicht. Egal welche Knöpfe und Regler ich versuchte, sie blieb stumm. Lag es vielleicht an der Sicherung der Steckdose? In der Nähe war eine weitere Steckdose angebracht, aber das Kabel der Klimaanlage reichte nicht ganz hin, etwa 15 cm fehlten. Es gelang mir, zwei Frühstücksgabeln in die Steckdose zu stecken und den Stecker der Klimaanlage daran zu halten - und tatsächlich: sie wurde aktiv! Leider hatte ich keine Möglichkeit, meine Improvisation zu fixieren, also brachte ich alles wieder in den ursprünglichen Zustand und ging ich hinüber zu dem Haus, wo der Engländer wohnte. "Die Sicherung für die Steckdose der Klimaanlage ist kaputt", sagte ich. Er tat, als hätte er mich nicht verstanden. "Welche Steckdose...?" fragte er leicht indigniert, gerade so als ob er testen wollte, ob ich die Kühnheit hätte, meine unverschämte Frage noch einmal zu wiederholen. "Die Steckdose der Klimaanlage", wiederholte ich unerschrocken. Nun gab er sein Spielchen auf. Diese Steckdose, so belehrte er mich, sei aus Kostengründen abgeschaltet. Wenn vier zahlende Personen in dem Zimmer schlafen würden oder wenn ich eine Extragebühr bezahlen würde, würde er sie einschalten. "Strom ist in Pacific Harbour nicht so billig wie in Deutschland", fügte er ironisch hinzu. Nun gut - so heiß war es nicht, dass es mir die Extragebühr wert gewesen wäre, also gab ich mich zufrieden. In der Nähe der Hauptstraße fand ich noch einen kleinen Laden, wo ich mir mangels Auswahl eine hässliche, offensichtlich schon gebrauchte Schirmmütze sowie etwas zum Frühstücken kaufte, und nebenan gab es ein kleines Restaurant, wo ich mein Abendessen einnahm. Dann ging ich zu Bett.

Das Auschecken war schnell erledigt. Der Engländer beschrieb mir den Weg zu "Dive Connections". Dort meldete ich mich an, nahm meine Tauchausrüstung in Empfang und zog mich um. Bald darauf fuhr das Tauchboot los. Erst gemächlich eine kurze Strecke den Fluss hinunter, dann auf dem offenen Meer mit voller Fahrt hinaus.

Das Ziel war ein kleine Insel namens Yanuca, die westlich der Insel Beqa liegt. Ich hatte ein Jahr lang nicht mehr getaucht und fühlte mich etwas unsicher, aber unser Tauchführer erklärte uns noch einmal die wichtigsten Handsignale, darunter auch die für "wenig Luft", "knappe Luft" und bei welchen Werten des Druckmessers diese Signale dem Tauchführer gegeben werden sollten. Dann ging es an einer mit einem Bleigewicht beschwerten Leine hinunter. Ich hatte nun doch einige Probleme, die gleiche Höhe wie die anderen zu halten, das lag aber an der recht starken Strömung, die meinem Körper Auftrieb gab, wenn ich nicht genau waagerecht im Wasser lag. Bisher hatte ich nur in strömungslosem Wasser getaucht. Nach einiger Zeit hatte ich mich aber daran gewöhnt und genoss die vielfältige Unterwasserwelt.

Als dem ersten von uns die Luft knapp wurde, tauchten wir wieder auf und kletterten in das Boot. Dann fuhren wir an den Strand von Yanuca, wo wir etwas aßen und tranken. Die Tauchführer hatten in einer Kühlbox Saft, Früchte und andere Kleinigkeiten mitgebracht. Nach einer Stunde Pause ging es wieder hinaus.

   
Diesmal nahm ich meine Videokamera mit, die ich in ein Unterwassergehäuse gepackt hatte. Das Gehäuse bestand aus einer Art Plastikbeutel von Ewamarine, in das vorn eine Glasscheibe eingebaut war. Leider war es nur bis zu einer Tiefe von 10 m zugelassen. In dieser Tiefe wurde es vom Wasserdruck schon sehr zusammengedrückt. Aus diesem Grunde hatte ich zu Hause einen kleinen Schlauch mit einem Ventil in das Gehäuse eingebaut. Damit wollte ich in 10 m Tiefe das Gehäuse wieder mit Luft füllen, um weitere 10 m tiefer tauchen zu können. Beim Schnorcheln während der Segelsafari hatte ich dieses Manöver schon geübt, sodass ich jetzt Ernst machen konnte: Tief Luft holen, Mundstück loslassen, Ventil in den Mund nehmen, das Wasser heraussaugen, Ventil öffnen, Luft hineinblasen, Ventil schließen, Mundstück wieder zwischen die Zähne nehmen und einatmen. Das alles klappte sehr gut, nur eins hatte ich nicht bedacht: das aufgeblasene Gehäuse hatte nun mächtig Auftrieb bekommen und zog mich hoch. Schnell regulierte ich wieder mein Gleichgewicht, und es ging weiter bis zum Meeresgrund.

   
Hier warteten schon die ersten Motive auf meine Kamera: eine Nasenmuräne (Black Ribbon Eel), die aus ihrer Höhle herausschaute, und ein Rotfeuerfisch (Lion Fish). Leider nahm meine Kamera in dieser Tiefe keine roten Farben mehr auf. Dann ging es weiter über Massen von Weichkorallen, die meistens gelb oder blau gefärbt waren. Besonders bemerkenswert war eine große Öffnung in einer Felswand, durch die wir hindurch schwammen. An der Decke wuchsen gelbe Korallen nach unten, und auf dem Boden wuchsen blaue Korallen nach oben, ein herrlicher Anblick.

   
Nach etwa 20 Minuten fiel mir der Druckausgleich im rechten Ohr immer schwerer. Ich bekam Schmerzen beim Tiefergehen und beschloss, vorsichtshalber aufzutauchen. Mit deutlichen Handbewegungen zeigte ich auf mein rechtes Ohr, unser Tauchführer verstand und signalisierter "OK", dann tauchte ich langsam auf. Das Tauchboot lag etwa 100 m entfernt. Ich bemerkte bald eine ziemlich starke Strömung, gegen die ich ankämpfen musste. Reichlich außer Atem kam ich beim Boot an und kletterte hinein. Ich schilderte dem Mann, der im Boot geblieben war, meine Probleme. Aber eigentlich war jetzt hier oben wieder alles in Ordnung. Egal - Hauptsache, ich hatte mir keine Schäden zugezogen, und auch von den Videoaufnahmen her war ich reichlich zufrieden.

Schließlich tauchten auch die anderen wieder auf. Wir fuhren zurück, wuschen unsere Ausrüstung mit Süßwasser ab, zogen uns um und bekamen unsere Stempel in unsere Logbücher. Wir unterhielten uns noch mit ein paar Fidschis. Es stellte sich heraus, dass einer von ihnen in der Fußballnationalmannschaft spielte. Ich gab ihm gleich meine Adresse und lud ihn ein, falls er zufällig nächstes Jahr auch nach Hannover kommen sollte.

Dann wurde es Zeit, zum Bus zu gehen und zurück nach Nadi zu fahren. Ich schlief natürlich wieder im Horizon Beach Backpackers Resort.


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