Meine Südsee-Reise im Januar 2005

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Die Planung

Ende November 2004 ergab es sich überraschend, dass ich den ganzen Januar 2005 Urlaub haben würde. Und zwar allein, ohne meine thailändische Ehefrau. Da hieß es also, blitzschnell zu planen: wohin? In mein altes Lieblingsland Finnland? Aber doch nicht im Winter, ich hasse die Kälte. Nach Thailand? Aber doch nicht ohne meine angeheiratete Dolmetscherin. Wohin also dann? Ja, da war doch noch mein Traum: die Südsee. Jetzt oder nie!

Die Südsee ist groß, da muss man sich schon einschränken. Was also wäre das Wichtigste? Kiribati und Vanuatu? Ich hatte inzwischen herausgefunden, dass auf Kiribati sozusagen der Hund verfroren ist (schwierig hinzugelangen und nichts zu sehen) und dass der Name "Kiribass" ausgesprochen wird - und damit hatte er seinen zauberhaften Klang für mich verloren. Und Vanuatu?

Ich kaufte einen Reiseführer "Südsee" und begann zu blättern. Zwei Bilder beeindruckten mich am allermeisten: der Blick in einen Lava speienden Vulkankrater und ein von tropischem Regenwald eingerahmten Wasserfall, der aussah wie ein Stück aus dem Paradies. Der Vulkan ist in Vanuatu zu finden, damit war also klar, dass ich wenigstens diesen Traum verwirklichen würde. Und der Wasserfall liegt in Samoa. Zwischen diesen beiden Staaten liegen die Fidschi-Inseln, die mit ihrem internationalen Flughafen bei Nadi zu den wichtigsten Drehpunkten des Südpazifiks gehören und dadurch praktisch gar nicht zu vermeiden sind.

Sonst noch was? Ich war mir unschlüssig. Zumindest eins war klar: wegen meiner auf wenige Wörter beschränkten Französischkenntnisse würde ich den Fuß nicht auf solche Inseln setzen, auf denen dies die Hauptsprache ist. Außerdem kam ich auf die Idee, gleich eine kleine Weltreise zu machen. Im Travelchannel hatte ich gesehen, dass ich am besten über Korea nach Fidschi fliegen könnte - und wenn ich so um die halbe Welt fliege, warum nicht gleich in der selben Richtung nach Hause? Vielleicht über Hawaii, San Francisco und New York, und auf der Hinreise noch Neuseeland mitnehmen?

Also war Beratung notwendig. Ich fand im Internet zwei Südsee-Spezialisten: BWT Travel-Office und TMS Reisen. Am Samstag dem 4.12. schickte ich am mittags gleichlautende Anfragen an beide Kontaktadressen: was sie von der Idee mit der Weltreise halten und was sie sonst noch für Vorschläge und Tipps hätten. Bereits um 17 Uhr erhielt ich eine ausführliche Antwort mit Ideen und Preisangaben von TMS. BWT antwortete erst am Montag abend mit relativ wenigen Infos und dem Vorschlag, doch erst mal auf deren Internetseite herumzustöbern. Als ob ich das noch nicht gemacht hätte - halten die mich denn für einen Depp? Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mit TMS bereits mehrere E-Mails ausgetauscht, und damit war klar, bei wem ich buchen würde!

Im Laufe der Planung wurde klar: die Weltreise vergesse ich am besten. Sie kostet zu viel Geld und zu viel Zeit, die man auf Flughäfen vergeudet, und überall muss man ja auch erst vom Flughafen dorthin kommen, wo es etwas zu sehen gibt. Auch ein Besuch von Tonga war im Gespräch, aber dort gab es das gleiche Problem: auf der Hauptinsel mit dem internationalen Flughafen gibt es kaum etwas zu sehen, und zu den Sehenswürdigkeiten sind lokale Flüge zu buchen. Es gibt aber nur wenige Flüge pro Woche, und wenn ein Prinz oder ein Minister das Flugzeug für seinen eigenen Bedarf requiriert, muss man vielleicht eine halbe Woche auf den nächsten Flug warten. Und wenn man Pech hat, hat die Fluggesellschaft von Tonga gerade mal wieder Konkurs angemeldet, gerade in dieser Hinsicht fand ich viele Informationen im Internet, die längst veraltet waren. Es blieb also bei Fidschi, Vanuatu und Samoa.

   
Auf den Seiten beider Veranstalter entdeckte ich etwas ganz Besonderes: eine Segelsafari. Mit einem Segelschiff zwischen tropischen Inseln herumsegeln - für einen Segler wie mich der Traum schlechthin! Allerdings war ich von einer ähnlichen Reise in Jugoslawien gewarnt: manches wird als Segeltour verpackt, und dann fährt das Schiff doch die ganze Zeit nur unter Diesel. Selbst wenn der Kapitän mal die Segel setzen lässt, knattert und dröhnt der Diesel weiter. Ich erkundigte mich und fand heraus, dass dieser Veranstalter (im Gegensatz zu anderen) tatsächlich segelt, wenn der Wind es zulässt. Also buchte ich die Captain Cook Segel-Safari, und zwar die viertägige Variante, um die Fahrt voll auskosten zu können. (Und das war gut so!)

Ich muss noch erwähnen, dass der Januar voll in der Regenzeit und damit in der Nebensaison liegt, wo auch mit Wirbelstürmen gerechnet werden muss. Deshalb legte ich alle meine Planungen in die ersten zwei Wochen meines Urlaubs, um bei Ausfall einer Reise diese in den letzten zwei Wochen nachholen zu können. Es hat dann zwar doch alles plangemäß ohne Ausfälle geklappt, aber man kann das ja vorher nicht wissen.

Über TMS buchte ich den Flug über Korea nach Fidschi und zurück sowie die Flüge von Fidschi nach Vanuatu und Samoa. Alles andere buchte ich selbst: die erste Nacht in Nadi, die Flüge innerhalb von Vanuatu und die Unterkünfte in Vanuatu.

   
Sehr wichtig war auch die Anschaffung eines Reise-Adapters. Ich wollte ja schließlich die Akkus für meine Kameras aufladen können. Im Südpazifik wird meistens ein Steckdosensystem mit dreieckförmig angeordneten Kontakten verwendet.

Die beiden letzten Wochen sowie die "Lückentage" zwischen den Reisen blieben also erst einmal leer und somit späteren Planungen vorbehalten. Um besser planen zu können, verbrachte ich fast meine gesamte Freizeit im Internet. Ich forschte nach Sehenswürdigkeiten, Reiseberichten, Unterkünften, Flug- und Fahrplänen, Erfahrungen über die besten Tauchreviere usw. Besonders letzteres war wichtig: vor einigen Jahren hatte die Erwärmung der Meere zu einer drastischen Korallenbleiche geführt - wo konnte man jetzt noch richtig farbenprächtige Korallen sehen?

Neben diesen Planungen hatte ich noch eine kleine Liste, die ich nach Möglichkeit abhaken wollte:
  • einen Sitztanz sehen und traditionelle Gesänge hören
  • Delphine, Meeresschildkröten, Riesenmantas und Haie sehen
  • das berühmte Sternbild "Kreuz des Südens" sehen
  • mit einem Ausleger-Boot segeln

    Als Ausrüstung kaufte ich mir einen großen Rucksack und nähte aus festem Jeans-Stoff zwei zusätzliche Packtaschen für meine Taucherflossen und mein großes Video-Stativ, die ich seitlich an den Rucksack schnallen konnte. Sehr wichtig war auch eine große Alu-Flasche für 1 Liter Trinkwasser. Als letztes kaufte ich Reisechecks, US-Dollars und Fidschi-Dollars.


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