Meine Südsee-Reise im Januar 2005

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Samoa: Die Taga Blowholes

Der Bus nach Taga (sprich "Tanga") an der Südküste von Savai'i war erstaunlicherweise gar nicht voll. Ich bekam also noch einen richtigen Sitzplatz. Neben mir auf der anderen Seite des Ganges saß eine junge Touristin. Sie kam aus Polen, hieß Agnes und studierte in Australien. Dass sie aus Polen kam, sagte sie mir erst auf meine Nachfrage, ihre Standardantwort war "ich komme aus Europa", weil sie nie damit rechnete, dass jemand weiß, wo Polen liegt. Natürlich wollte sie auch zu den Blowholes.

   
Im Taga stiegen wir aus. Nun lag noch ein kleiner Fußmarsch vor uns. Ein paar Einheimische begrüßten uns. Ich frage sie, ob ich meinen schweren Rucksack irgendwo hier lassen könnte. Sie verwiesen mich auf ein Gemeinschaftshaus ganz in der Nähe. Dort saßen viele Männer zusammen und spielten Dame, Würfelspiele und mit Karten. Sie waren gern bereit, auf meinen Rucksack aufzupassen. Dann gingen wir erst einmal Richtung Strand. Hier war eine kleine Bretterbude aufgebaut, wo wir 5 WST Eintrittsgeld bezahlen mussten. Dann führte der Weg noch einmal einen Kilometer in einiger Entfernung am Wasser entlang. Das Ufer bestand teilweise aus weißem Sandstrand, teilweise aus schwarzen Lavafelsen. Schließlich kamen die Blowholes in Sicht - und zu meiner Überraschung auch ein kleines Resort, das ganz neu war und noch in keinem Reiseführer erwähnt wurde. Hier mussten wir allerdings noch einmal 1 WST bezahlen, weil wir ein anderes Grundstück betreten mussten. Dieses doppelte Bezahlen fanden wir schon etwas merkwürdig, aber angesichts der geringen Beträge diskutierten wir nicht lange.

   
Bei den Blowholes (Blaslöchern) handelt es sich um Höhlen im Lavagestein mit Zugang zum Meer, die weiter hinten Löcher nach oben haben. Die Wellen pressen Wasser und Luft in die Höhlen und pumpen beides aus den hinteren Löchern nach oben. Neben den zwei großen Blowholes gab es noch mehrere kleine Löcher, in denen das Wasser ständig gurgelnd auf und ab stieg. Da gab es viel zu entdecken, anzuschauen und zu filmen. Die Fontänen aus den großen Blaslöcher waren jedoch nicht gerade beeindruckend. Laut Reiseführer sollten sie über 80 Meter hoch sprühen. Agnes hatte noch viel vor, sie wollte zur Westküste, deshalb hielt sie sich nicht lange auf und war bald verschwunden. Ich beschloss jedoch, einen Tag hier zu verbringen, in der Hoffnung, die Fontänen würde noch höher werden. Zufällig wollte sowieso jemand mit dem Auto nach Taga fahren, er nahm mich mit, ich holte meinen Rucksack, und dann fuhren wir wieder zu dem Resort zurück.

   
Im Laufe des Tages machte ich viele Aufnahmen. Es war ziemlich wolkig, dadurch wurden die Aufnahmen erschwert, denn die grauen Fontänen hoben sich nur undeutlich gegen den grauen Himmel ab. Ich suchte also ständig nach anderen Wetterbedingungen, Standorten und Lichtverhältnissen, um konstrastreiche Aufnahmen zu machen. Ich stellte mich auch einmal ziemlich dicht an den Rand des Lavafeldes, dicht hinter mir brausten die Wellen. Plötzlich hörte ich ein besonders lautes Brausen, aus den Augenwinkeln sah ich eine besonders hohe Welle über die Felsen schwappen, ich konnte mich gerade noch schützend vor meine Kamera stellen. So blieb sie trocken, während ich ziemlich nass wurde und es dann doch vorzog, größeren Abstand zum Meer zu halten. Zwischendurch gab es ein leckeres Mittagessen, und ich bekam eine Fale zugewiesen, die sehr ähnlich wie die Fales auf der Insel Namua aussah. Gegen Abend gelangen mir dann die besten Aufnahmen, die Fontänen wurden vielleicht 15 Meter hoch geblasen. Mehr konnte ich bei dieser relativ ruhigen Wetterlage nicht erwarten. Das Abendessen wurde auf einer kleinen Veranda serviert. Ich aß zusammen mit einer Gruppe amerikanischer Geologiestudenten und ihren Professoren.


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