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Anfangzurück Samstag, 18. November 2006 weiterEnde

Dänemark und Gospelnacht

Gegen 7 Uhr fahre ich los, um Lin aus Dänemark abzuholen. Wenn sie wie üblich mit Bus und Bahn anreisen würde, käme sie erst am späten Nachmittag an, aber dann wollte ich schon längst in Bissendorf sein und meine Vorbereitungen treffen.

Ich hatte mich mit Lin um 11 Uhr in Aabenraa (Süddänemark) verabredet. Dadurch, dass sie mir so weit entgegen kommt, will ich erstens Zeit sparen und zweitens meine Fahrstrecke reduzieren, denn in dem Wochenendtarif meines Autos sind "nur" 1000 km enthalten, und es gibt keinen Wochenendtarif mit unbegrenzten Kilometern. Kurz hinter Hamburg erreicht mich eine SMS: Lin hat verschlafen! Ich steuere den nächsten Parkplatz an, wo ich meinen Navigator zu Rate ziehe und auch per WAP die nächsten Zugverbindungen von Viborg nach Aabenraa abrufe. In Aabenraa auf Lin zu warten, würde zu viel Zeit kosten. Weiter als bis Vejle zu fahren, würde die 1000 Kilometer überschreiten. Wir tauschen noch zwei SMS aus, dann ist klar: Lin nimmt den nächsten Bus und fährt erst mal bis Vejle, wo sie sowieso umsteigen muss. Inzwischen bin ich schon so weit gekommen, dass sich Kolding als optimaler Treffpunkt herausstellt. Ich schicke eine SMS an Lin, dass sie noch bis Kolding fahren soll. Das ist genau die richtige Wahl. Am Busbahnhof von Kolding muss ich nur ein paar Minuten warten, bis der Expressbus mit Lin ankommt. (An dieser Stelle muss ich mal wieder ein Loblied auf die moderne Technik und Kommunikationsmöglichkeiten singen: wie umständlich wäre dies alles früher ohne Handy und Navigator gewesen!)

Später als geplant, aber immer noch früh genug treffen wir in Bissendorf ein. Lin ist immer noch sehr müde (sie muss ja immer abends und früh morgens arbeiten) und legt sich in der Kirche schlafen. Ich baue meine und eine ausgeliehene Kamera auf. Da ich dieses Mal nicht mitsingen kann, kann ich endlich mal selbst Kameramann spielen. Schließlich gibt es noch ein Problem: während des Konzerts sollen Bilder auf eine Leinwand projiziert werden, aber niemand hat sich Gedanken gemacht, wie. Eine Leinwand ist vorhanden, und ich improvisiere schnell eine etwas abenteuerliche, aber funktionierende Aufhängung dafür. So kommt dann doch noch das auf, was für mich mit einer Gospelnacht untrennbar verbunden ist: Stress bis zur (fast) letzten Minute!

Das Konzert ist große Klasse. Der neue Chorleiter hat eine unglaubliche Präzision in die Lieder gebracht. Immer wieder fallen mir Stellen auf, wo ich denken muss "hey, da haben sie aber Arbeit reingesteckt!" Ich bin echt begeistert.

Nach dem Konzert findet die übliche Nachfeier statt, wo ich wieder viele Freunde und ehemalige Chormitglieder treffe, die ich lange nicht gesehen habe. Gegen Mitternach fahre ich mit Lin nach Hause - endlich mal ausschlafen!