Mein Job in Finnland:  2006  2007  2008  2009  2010     Übersicht   alle Blogs ↑   Home
2006:   Jun  Jul  Aug  Sep  Okt  Nov  Dez  
Dezember:  07  08  17  18  19  22  23  24  25  26  27  30  31  
Anfangzurück Samstag, 30. Dezember 2006 weiterEnde

Meine Wohnung wird vermietet

Die Reise nach Hannover verläuft fast wie schon gewohnt. Ich habe mich entschlossen, noch einmal meinen großen Koffer mitzunehmen, um noch das eine oder andere aus meiner Wohnung nach Finnland zu schaffen.

Im Flughafengebäude fällt mir ein Computerterminal auf, dem ich bislang noch keine Beachtung geschenkt hatte. Es ist offensichtlich mit dem Internet verbunden und hat einen manipulierten Explorer, der nur die Seite von SAS anzeigt und bei dem man keine Adressen eingeben kann. Na, das nenne ich doch eine Herausforderung! Es ist auch nicht möglich, diese Sperren auszuschalten. Aber der Dateimanager lässt sich per Rechtsklick auf den Start-Button starten. Ich find drei Benutzerverzeichnisse, in denen ein paar Link-Dateien gespeichert sind, u.a. zu msn.com. Ich kopiere diese in das Favoriten-Verzeichnis des Browsers und ändere über seine Eigenschaften die Adresse von msn.com auf www.spavi.de, meinen selbstgebauten Spam- und Virenkiller mit Webmailer-Funktion. Fertig! Nun noch ein paar Klicks, und schon kann ich meine E-Mails lesen. Ich bin schon gespannt, ob der Link bei meinem nächsten Aufenthalt im Flughafengebäude noch da ist...

Nun wird es Zeit, zum Flugsteig zu gehen. Also hin zur Sicherehitskontrolle und die Taschen ausgeleert. Dabei muss ich zu meinem Schreck feststellen, dass meine kleine Mappe mit Kreditkarten u.ä. nicht in meiner Hosentasche steckt! Habe ich sie zu Hause gelassen, oder ist sie mir im Bus herausgerutscht? Wie auch immer: jetzt muss ich erst mal abfliegen. Ich habe ja noch über 40 Euro in bar dabei.

Ohne weitere Probleme komme ich in meiner Wohnung an. Zuerst klingele ich bei meinen Nachbarn, um mich vielmals für ihre Hilfe zu bedanken und um mir den Wohnungsschlüssel wiedergeben zu lassen. Dann bringe ich mein Fahrrad und meinen Fahrradanhänger auf den Balkon des Gästezimmers, damit die Garage ganz leer ist, denn mein neuer Mieter braucht sie nicht, und ich möchte sie separat vermieten.

Da steht auch schon mein Mieter vor der Tür. Er hat seine Freundin und seinen Cousin mitgebracht. Wir besprechen alles notwendige, ich zeige ihnen noch das Gemeinschaftshaus mit Schwimmbad und Sauna, wo ich auch einen Zettel aufhänge, dass ich eine Garage zu vermieten habe. Dann füllen wir den Mietvertrag aus. Leider hat er nicht wie erwartet die Mietsicherheit mitgebracht (wir hatten darüber nicht so genau gesprochen), sondern kann mir nur 50 Euro geben. Ohne dieses Geld hätte ich die Reise nach Berlin nicht bezahlen können!

Die drei verabschieden sich mit meinen Schlüsseln, sie haben noch etwas zu besorgen. Ich packe schnell noch ein paar Sachen in meinen Koffer, darunter auch meinen guten Anzug, denn im Mai bin ich zu einer Konfirmation eingeladen. Irgendwie komme ich mir vor wie Robinson Crusoe, der nach seiner Strandung immer wieder zu dem Wrack schwimmt und wichtige Gegenstände auf die einsame Insel bringt...

Dann schnell zur Straßenbahn. Die Zeit reicht gerade, um das Ticket zu kaufen und dann auch noch beim Thailänder einen Teller Nudeln. Der Zug steht schon am Bahnsteig und ist komplett besetzt. Ich esse meine Nudeln im Stehen und schreibe dann eine SMS, in der ich meiner Schwägerin meine Ankunftszeit durchgebe. Mein Bruder und meine Nichte holen mich in Spandau mit dem Auto ab.