Mein Oszilloskop
Ich hatte lange überlegt, wie ich mein Oszilloskop - ein kaum entbehrlicher Helfer beim
Elektronikbasteln - nach Finnland schaffe. Die empfindliche Bildröhre stand auf dem Spiel,
daher verbot sich das Verschicken mit der Post. Auch im Koffer konnte ich das Gerät nicht
mitnehmen, denn ich hatte gesehen, wie auf den Flugplätzen die Koffer aus der Ladeluke
der Flugzeuge auf die Gepäckkarren geworfen wurden. Und für mein Handgepäck ist das Gerät
zu groß. Schließlich kam mir die rettende Idee: ich baute die Bildröhre aus, schickte
den Rest mit der Post und nahm nur die Röhre in mein Handgepäck - sorgfältig in einen
Pappkarton verpackt, mit Wäschestücken ausgestopft und mit mehreren Handtüchern umwickelt.
Die Kontrolleure auf den Flughäfen staunten zwar ein wenig und wollten sich erklären lassen,
was das eigentlich ist, aber sonst gab es keine Probleme. In Hannover musste ich einen Teil
wieder freilegen; ein Beamter wischte das Glas mit einem Lappen ab und untersuchte diesen
auf Spuren von Sprengstoffen. In Kopenhagen hielt man diesen Aufwand für überflüssig. So
kam die Röhre heil nach Rauma.
Heute kann ich das Paket endlich von der Post abholen. Nach einiger Zeit ist alles wieder
zusammengebaut und funktioniert wie gewohnt. Allerdings muss ich feststellen, dass ich es
versäumt habe, die zum Gerät gehörenden Messkabel mit den Prüfspitzen mitzunehmen. Die
werde ich dann wohl über den Versandhandel bestellen müssen.
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