Urlaub in Ägypten
Lin und ich verbringen die Feiertage am Roten Meer. Es ist tatsächlich die erste Pauschalreise
meines Lebens! Ich fliege von Helsinki nach Berlin, esse mit meiner Schwägerin und meinen
Nichten im Flughafenrestaurant und fliege weiter nach Nürnberg. Dorthin ist Lin mit der Bahn
gefahren. Wir schlafen bei meiner Schwester und fliegen am nächsten Tag nach Marsa Alam.
Von dort aus geht es zum Flamenco Beach Hotel bei El Quseir. Das Hotel gefällt uns sehr gut,
abgesehen davon, dass im Foyer geraucht werden darf und dass es nur dort einen Internetzugang
gibt. Der deutsche Küchenchef verwöhnt uns sehr. Der Wind ist frisch, aber die Sonne ist warm.
Ich stelle fest: hier überwintern unsere Bachstelzen! Das Wasser ist gerade warm genug zum
Schwimmen. Ich bringe Lin das Schnorcheln bei, sie genießt den Anblick der bunten Fische
im flachen Wasser, während ich mit der Crew des hier angesiedelten Tauchladens mehrere
Tauchgänge unternehme. Hier im Roten Meer muss ich 6 kg mehr Blei umschnallen als sonst.
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Bei zwei Ausflügen ist auch Lin dabei. Sie schnorchelt, während ich tauche. Leider versagt meine
Ausrüstung (siehe 18.10.2008) fast völlig. Meine Videokamera hört einfach auf zu laufen, noch
bevor ich mit dem Gehäuse ins Wasser komme. Ich schaffe es nicht, den Grund dafür zu finden.
Alle Tests im Hotelzimmer verlaufen problemlos. Dann nehme ich das andere Gehäuse mit. Beim
Tauchen muss ich feststellen, dass doch etwas Wasser hinein kommt. Ich kann das Gehäuse
aber so halten, dass sich das Wasser an einer Stelle sammelt, wo es keinen Schaden anrichtet.
Auf diese Weise gelingen mir einige - wenn auch unspektakuläre - Fotos. Beim Auftauchen
mache ich einen großen Fehler: ich lasse mir das Gehäuse abnehmen. Der Mann legt es so
hin, dass die Kamera und der Akku nass werden. Totalschaden! Wir mieten uns Fahrräder
und fahren nach El Quseir. An einer Tankstelle gelingt es mir mit Händen und Füßen, eine
Flasche destilliertes Wasser zu kaufen. Wir schauen ein wenig den Ort an, und Lin macht
einen Großeinkauf bei einem Gewürzladen. Im Hotel gelingt es mir, die Speicherkarte mit
dem Wasser zu reinigen und dann wenigstens die Bilder auf mein Notebook zu kopieren.
Dummerweise hat auch die Elektronik, die im Akku eingebaut ist, Schaden genommen, sodass
die Videokamera den Akku verweigert. Ohne Erfolg nehme ich den Akku auseinander und
wasche alles mit destilliertem Wasser ab. Und meinen zweiten Akku hatte ich zu Hause
gelassen. Es geht also gar nichts mehr...
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So trete ich die letzten Tauchgänge an. Und ausgerechnet da finden wir eine grasende
Seekuh! Das heißt, es gab Gerüchte, dass dort eine Seekuh zu sehe wäre, aber unsere
Suche unter Wasser war erfolglos geblieben, und unsere Führerin hatte schon aufgegeben,
da entdecke ich am Rande meines Gesichtsfeldes ein dickes Etwas. Ich war nämlich nicht
wie die anderen hinter der Führerin her geschwommen, sondern hatte mich absichtlich
seitlich gehalten, um ein anderes Gesichtsfeld zu haben als sie. Die Seekuh ist schon
ein faszinierender Anblick... umso ärgerlicher, dass ich nichts davon aufnehmen kann!
Am letzten Tag vor der Abreise machen wir noch einen Kamelritt in die Wüste. Etwa eine
Stunde vom Hotel entfernt liegt die "verlorene Stadt", eine Ansammlung von etwa 100
Jahre alten Ruinen. Damals hatte hier Menschen gelebt, die im Wüstensand Phosphor
abgebaut hatten. Als die Lager ausgebeutet waren, wurde der Ort verlassen.
Wir fliegen zurück nach Nürnberg und schlafen wieder bei meiner Schwester. Dann fahren
wir mit dem Zug nach Hannover, wo ich noch ein paar Sachen einkaufe, die es in Finnland
nicht gibt, z.B. Instant-Hühnersuppe. Wir schlafen sehr gut im Suite-Hotel hinter dem
Bahnhof. Von dort fährt Lin nach Hause, während ich nach Berlin fahre und nach Helsinki
fliege.
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