Das extralange Wochenende soll wieder für etwas Besonderes genutzt werden. Dieses Mal lasse ich Lin einfliegen. Auf eigenen Wunsch startet sie schon am Mittwochabend nach Kopenhagen, schläft irgendwo im Flughafengebäude und fliegt am Donnerstag nach Turku, denn der Gründonnerstag ist ein Feiertag in Dänemark. Nach der Arbeit gehen wir einkaufen, und dann gibt es endlich mal wieder leckeres Thai-Essen für mich, zumal wir in einem großen Supermarkt sogar spezielle thailändische Zutaten gefunden haben.

Am Freitag fahren wir ein bisschen mit Fahrrädern durch die Gegend. Wir kommen auch zum Hafen, wo das Eis bereits deutlich getaut ist, aber man kann noch gut sehen, wo die Autos von der Straße aufs Eis gefahren sind.

Am Samstag fahren wir mit dem Bus nach Helsinki, gehen zum Hafen und fahren mit der Fähre hinüber nach Tallinn. Man sieht im Hafen noch die Anlagen für Pass- und Gepäckkontrollen, aber diese werden inzwischen nicht mehr benötigt. Nur um das lästige Geldwechseln kommen wir noch nicht herum. Direkt am Hafen liegt das Hotel "Portus", das preiswert ist und kostenloses WLAN bietet.

Den Sonntag verbringen wir mit Sightseeing. Die Altstadt von Tallinn ist wirklich sehr schön und sehenswert. Mittelalterliche Gemäuer wechseln sich mit Wohn- und Geschäftshäusern aus den letzten Jahrhunderten, und dazwischen liegt auch noch eine große orthodoxe Kirche, also reinstes Multikulti. Nur eins ist zu bedauern: der Zustand der Gebäude ist teilweise schlimm. Es gibt viele Risse in den Wänden, die oft auch schon zu erheblichen Wasserschäden geführt haben. Das erinnert mich an die Häuser in der Ex-DDR kurz nach der Wende.

Am Montag bringe ich Lin zum Bus, der zum Flughafen fährt. Es war ziemlich mühsam gewesen, aus den vielen Haltestellen, die im Hafengelände verstreut sind, die richtige herauszusuchen. Lin fliegt von Tallinn direkt nach Kopenhagen zurück, das ist schneller und billiger als die Rückreise über Helsinki. So fahre ich allein mit Fähre und Bus zurück nach Rauma.