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Die Reise und der Vulkan Teil 4

Noch bevor mein Handy mich weckt, wache ich auf und schalte mein Notebok ein. Die Lage auf den Flughäfen ist unverändert. Dann denke ich, ein Screenshot von der Webseite mit den ausgebuchten Zügen wäre doch eine interessante Illustration für meinen Blog. Aber zu meiner Überraschung hat sich das Bild gewandelt: um 10:19 fahren zwei Züge - vermutlich Sonderzüge - nach Stockholm. Die Reise kostet zwar das Doppelte wie der Bus, aber dafür ist sie auch doppelt so schnell, und für zusätzliche 10 Euro gibt es Internet während der gesamten Reise. Also verzichte ich auf das Bus-Ticket (Stornieren geht nicht) und buche die Bahnfahrt mit Sitzplatz an einem Tisch.

Ich lasse Lin noch eine Stunde länger als geplant schlafen, dann wird gepackt und gefrühstückt. Wir gehen gemeinsam zum Bahnhof, denn ihre S-Bahn fährt auch bald, die sie zu dem Bus bringt, der sie nach Hause fährt.

Der Zug ist sehr komfortabel, das Internet funktioniert prima. Nur eins ist zu bemängeln: die Scheiben sind offenbar mit Metall bedampft, sodass mein GPS-Empfänger nicht einsetzbar ist, ich kann die Reise also nicht direkt verfolgen. Mit einer halben Stunde Verspätung kommen wir in Stockholm an. Kein Problem für mich: drei Stunden Zeit, um zur Fähre zu kommen.

Direkt im Bahnhof entdecke ich ein thailändisches Restaurant, wo ich eine riesige Portion Hühnerfleisch mit Gemüse verspeise, die ich kaum schaffe. Dann gehe ich zur Busstation. An einer Wand hängt ein großes handgeschriebenes Plakat "Bus trip to Paris tonight, searching for 21 persons, cost: 200 Euro)". Dort gibt es Büros der Fährlinien. Ich erfahre, dass es einen Shuttle-Bus zum Schiff gibt, der hier in der Nähe abfahren soll. Das Ticket kostet 35 Kronen, und ich soll bar bezahlen. Warum habe ich ständig mit Ländern zu tun, die noch nicht den Euro eingeführt haben? Ich ziehe 100 Kronen aus einem Bankautomat und schaue in einem nahe gelegenen Laden, was ich an Schokolade und Orangensaft kaufen muss, um genau 65 Kronen zu bezahlen. Dabei übersehe ich einen Mengenrabatt und bekomme nicht 35 Kronen Wechselgeld, sondern 41. Ein bisschen ärgert mich das doch, dass mein Plan nicht funktioniert hat.

Ich gehe zu der Stelle, wo der Bus abfahren soll, aber die Sache kommt mir komisch vor. Es gibt kein Schild "Bus zur Fähre" und auch keine Leute mit Gepäck, die da schon warten. Ich bin aber sicher, an der richtigen Stelle zu sein. Nachdem die Abfahrtszeit schon um 10 Minuten überschritten ist, warte ich nicht länger und gehe zur U-Bahn-Station. Zum Glück hatte ich mir die Linie schon gestern im Internet herausgesucht. Das Ticket kostet 40 Kronen - wie gut, dass ich nun doch so viel Geld habe! Während der Fahrt studiere ich den Stadtplan. Kaum habe ich entdeckt, wo ich bin und wo ich aussteigen muss, bin ich auch schon am Ziel. Einem Straßenmusikanten werfe ich die letzte Krone hin.

Ich checke mich ein und warte in einer riesigen Menschenmenge, bis ich an Bord gehen und meine Kabine beziehen kann. Überraschung: die Kabine liegt ziemlich weit oben und hat ein Fenster! Das hatte ich bei der niedrigsten Preiskategorie nicht erwartet. Aber hier ist eben alles ein bisschen besser und natürlich auch teurer als bei Viking Line. Als der Kurs sich nach Norden dreht, kann ich sogar einen Blick auf den Sonnenuntergang werfen. Immer noch satt vom Thailänder, ist weiteres Essen unnötig, und ich gehe bald schlafen.