Meine Südsee-Reise im Januar 2005
Schluss
Am Montag ging ich gleich zum Arzt wegen der immer größer werdenden Wunden an meinen
Beinen. Er empfahl mir luftdurchlässiges Pflaster und verschrieb mir eine Jodsalbe.
Außerdem machte er einen Abstrich, den er in ein Labor schickte. Am Freitag sah ich
immer noch keine Besserung und ging wieder zum Arzt. Das Labor hatte inzwischen
Steptokokken und andere Bakterien nachgewiesen. Nun bekam ich Antibiotika verschrieben,
die dazu führten, dass meine Wunden innerhalb weniger Tage aufhörten zu eitern und
damit begannen, langsam zuzuwachsen. Damit war dieses Problem überstanden.
Drei Tage nach meiner Rückkehr bekam ich eine E-Mail aus Fidschi. Die Telefongesellschaft
beschwerte sich, dass ich meine SIM-Karten nicht vereinbarungsgemäß zurückgegeben hatte
und drohte, meine Kreditkarte weiter zu belasten. Ich schrieb zurück und schilderte
alles genau, was ich vor meinem Abflug von Nadi unternommen hatte. Damit schienen sie
zufrieden zu sein, jedenfalls wurde kein Geld abgebucht, und ich bekam auch keine
weiteren E-Mails.
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Eine Woche nach meine Rückkehr kam ein Bericht im Fernsehen: "Zauber der Südsee".
Klar, dass ich ihn mir anschauen musste. Und was gab es dort zu bestaunen? Ein
altes, großes Ausleger-Segelboot! Ein alter Mann
erklärte, wie er auf Wind, Wellen und Strömung achtete, um sicher eine 50 Kilometer
entfernte Insel zu erreichen. Zwar benutzte auch er ein Segel aus Stoff anstatt
wie früher aus geflochtenen Blättern, aber er beklagte die neue Zeit, in der viele
junge Leute einfach GPS-Geräte auf ihre traditionellen Boote mitnehmen, sodass all die
uralten Navigationskenntnisse verloren gingen. Es war aber deutlich zu erkennen, dass
auch dieses Boot seine beste Zeit hinter sich hatte: einer der Männer musste ständig
Wasser schöpfen, das durch Risse im Rumpf drang. Ja, eine Fahrt auf solch einem Boot
wäre die Krönung meines Urlaubs gewesen... allerdings war dieser Film in Mikronesien
aufgenommen worden - viertausend Kilometer von Fidschi entfernt.
Meine Digitalkamera hatte ich - wie bereits erwähnt - selbst repariert, und nach
einiger Zeit bekam ich auch meine reparierte Videokamera zurück. Etliche Teile waren
ausgetauscht worden, seltsamerweise aber nicht die Kopftrommel, sie hatte meinen
Reinigungsversuch mit Toilettenpapier und Benzin unbeschadet überstanden.
Heute am 11.7.2005 kam ein Bericht im Fernsehen, in dem ein Filmteam alle Südsee-Inseln
besuchte, die in der Nähe der Datumslinie liegen. Ja, auf Kiribati hatte ich wirklich
nichts verpasst, das einzig Interessante sind dort ökologische Probleme. Aber es ist
schon ein seltsames Gefühl, die Tafel "zwischen heute und gestern" auf Taveuni
wiederzusehen und zu sagen: ja, dort bin ich selbst gewesen, auf der anderen Seite
der Erdkugel!