Meine Südsee-Reise im Januar 2005

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Fidschi: Segelsafari

   
Nach dem Frühstück stachen wir in See. Und nun wurden unsere Träume war: es sollte gesegelt werden! Wer wollte, konnte helfen, die Segel zu setzen. Der Rahschoner, der früher einmal als Schulschiff für die neuseeländische Marine gedient hatte, besaß hinten ein großes Schratsegel, in der Mitte ein Stagsegel und vorn zwei Klüver. Die Marssegel wurden nicht gesetzt, wahrscheinlich weil man für diese Arbeit zu den Rahen hätte hinaufklettern müssen, und dazu hatte wohl niemand Lust. Als die Segel gesetzt waren, wurde der Diesel abgeschaltet. Herrlich - nur noch das Rauschen des Windes und der Wellen hören!

Ich lief herum und machte Aufnahmen aus allen Perspektiven, sogar von der Spitze des schaukelnden Bugspriets aus. Aber es befriedigte mich nicht so richtig, ich war einfach zu nahe dran und bekam nicht alles in meinen Bildausschnitt. Die besten Bilder könnte ich machen, wenn ich jetzt mit dem Beiboot neben der "Spirit" her fahren könnte... aber diese Bitte wagte ich nicht zu äußern, ich wollte den Betrieb nicht durcheinander bringen. Doch nur wenige Minuten später fragte einer der Männer: "Möchte jemand mit dem Beiboot um das Schiff herum fahren und Fotos machen?" Na und ob ich wollte! Debbie und Stuart kamen mit mir, die anderen blieben an Bord und ließen sich von uns fotografieren und filmen. Dann segelten wir noch eine ganze Weile einfach geradeaus auf den offenen Ozean hinaus, bis wir mittels einer Halse umkehrten und zurück segelten.

       
Die Jungs hatten wie immer gute Laune. Mit uns fünf Passagieren gab es wenig Arbeit, und solange wir einfach geradeaus fuhren, hatten sie sowieso fast nichts zu tun. Einer versuchte (leider vergeblich) zu angeln, die anderen sangen mal wieder, und einige dösten ein bisschen, jedenfalls so lange, bis jemand einem zum Spaß einen Eimer Wasser über den Kopf schüttete. Lachend sprangen derjenige auf, um eine kleine Schlägerei anzufangen, aber das war alles immer nur gutgelaunter Spaß. Schließlich war das Wasser angenehm warm, und die nassen Kleidungsstücke trockneten schnell in Wind und Sonne.

   
Schließlich kam das Unvermeidliche: der Diesel wurde wieder angeworfen. Die Segel wurden eingeholt, und dann ankerten wir in einer Bucht, wo wir wieder einmal Gelegenheit zum Schnorcheln bekamen. Dieses Mal nahm ich mein Unterwassergehäuse mit und ließ die ganze Zeit die Kamera laufen. Hier gab es wieder Korallen in allen Formen, viele kleine bunte Fische und blaue Seesterne. An Bord zurück, erwartete uns schon wieder eine Erfrischung, der Schiffskoch hatte Orangensaft, Toastbrot und Mangos bereit gestellt. Ich muss schon sagen, wir wurden richtig verwöhnt! Ich durfte auch meinen Reise-Adapter und mein Ladegerät an eine Steckdose anschließen, um meine Akkus aufzuladen.

Zu Hause erwartete uns eine Überraschung: eine ganze Horde lärmender Menschen hatte unsere Strand besetzt! Sie gehörten zu einem kleinen Kreuzfahrtschiff der selben Gesellschaft und waren zum Schnorcheln hergekommen. Zum Glück wurden sie recht bald auf ihr Schiff übergesetzt und verschwanden, sodass wir wieder unsere Ruhe hatten.

Nach dem Abendessen stand Tanzunterricht auf dem Programm, denn am nächsten Tag wollten wir ein Dorf besuchen, dort sollten wir tanzen können. Im Grund genommen ging es aber nicht darum, irgendwelche Schritte und Figuren zu lernen, sondern nur um eine Drehung: die Paare standen nebeneinander, jeder hielt die Hände des Tanzpartners, wobei sich die Arme hinter dem Rücken kreuzten. In dieser Haltung mussten beide eine 180-Grad-Drehung vollführen, ohne die Hände loszulassen. Der Trick war einfach, dass sich beide nach außen drehen mussten, das ging mit etwas Üben ganz mühelos.

   
Mir machten inzwischen meine Beine zu schaffen. Ich hatte mehrere kleine Wunden, die nicht heilen wollten - vermutlich aufgekratzte Mückenstiche. Aber was sollte ich tun? Ich versuchte sie einfach zu ignorieren.

Am nächsten Morgen machten wir gemeinsam eine kleine Wanderung zur Südspitze der Insel. Der gut erkennbare Weg führte auf und ab über mehrere Hügel, sodass wir alle reichlich schwitzten. Tiere sahen wir nicht, aber Stuart entdeckte ein kleines Ananasfeld, das mir bei meinem Solo-Ausflug völlig entgangen war.

Dann wurde gearbeitet. Im Wald war eine kleine Plantage angelegt worden, wo jeder Gast, der die Segelsafari mitmachte, einen kurzen Wurzelstummel zu pflanzen hatte, der anwachsen und austreiben würde. Als Belohnung für unsere Gartenarbeit bekam jeder ein Zertifikat über die Pflege des tropischen Gartens ausgestellt.

   
Schließlich zeigte uns ein Mann noch, wie man eine Cocosnuss öffnet. Wie der Mann auf der EXPO benutzte er einen angespitzten Stock, den zwei Jungen festhielten, um die Faserhülle zu entfernen. Dann zeigte auch er das "Gesicht" der Cocosnuss mit der empfindlichen Stelle auf dem Rücken. Jedoch nahm er keinen Stein zum Aufschlagen, sondern setzte die Cocosnuss auf einen kleinen Metallring und schlug dann einfach mit der Handkante auf die Nuss. Dadurch bekam sie einen Riss und konnte leicht in zwei Hälften geteilt werden. Jeder von uns durfte einen Schluck leckere frische Cocosmilch trinken (auf dem Bild von links: Stuart, Debbie, Jacinta, Andrew, Paul).

Das Wetter war herrlich, von Regenzeit keine Spur. Ich ging also noch einmal schnell auf den Steilfelsen und machte ein paar Aufnahmen. Es war Mittag, die Sonne stand fast senkrecht über mir. Noch nie zuvor hatte ich einen so kurzen Schatten gehabt! Rechtzeitig zur Abfahrt war ich wieder zurück.


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