Wie alles begann - Mein erster Computer - Mein zweiter Computer - Meine PCs


Meine PCs

Ein HBB-User betrieb einen Computerladen, von dem ließ ich mir einen PC zusammenbauen, wobei ich gleich das Neueste vom Neuen bestellte: einen 386/40. Damit verließ ich meine Z-80-Robinsoninsel und betrat die Welt der Grafiken, Farben - und vor allem QBASIC. Es dauerte nicht lange, und ich kaufte mir QuickBASIC, das dann zu meiner Haupt-Programmiersprache wurde. Der Computer lief unter DOS 5.0, was mich erst einmal völlig zufriedenstellte. Später besorgte ich mir Windows  3.0, das ich zuerst allerdings nur als Task-Switcher benutzte, weil ich auf diese Weise zwei verkleinerte DOS-Fenster untereinander auf den Bildschirm bringen konnte.

Zu meinen erfolgreichsten QuickBASIC-Projekten gehörte ein Offline-Reader für die HBB. Man konnte (z.B. nach dem Urlaub) alle ungelesenen Nachrichten in einer großen Datei herunterladen und anschließend offline lesen, ohne dass weitere Telefongebühren auftraten. Das größte Projekt war ein Fantasy-Strategiespiel, das ich in der HBB betrieb. Ein Dutzend Mitspieler schickte mir per Mail ihre Spielzüge, und mein Programm wertete alles aus und erstellte weitgehend automatisch Mails, in denen neu entdecktes Gelände beschrieben und das Ergebnis von Kämpfen mitgeteilt wurde.

Klar, dass ich dies alles nicht lange mit 2.400 Baud machte. Die Modem-Hersteller überschlugen sich mit Geschwindigkeitsrekorden. Ich kaufte mir ein ZyXEL mit 16.800 Baud, das später durch ein Firmware-Update sogar 19.200 Baud brachte. Ganz wichtig natürlich: es hatte keine Postzulassung und deshalb auch keine Wahlwiederholungs-Sperre. Außerdem wurde mir der TAXAN-Drucker zu langsam und zu laut, sodass ich mir einen Canon BubbleJet 300 kaufte.

Auch wieder über die HBB bekam ich Wind von einem neuen Editor, der eine Weiterentwicklung des legendären QEdit war: The Semware Editor, kurz TSE. Mir gelang es, in das Team der Beta-Tester aufgenommen zu werden, was mir eine kostenlose Version des TSE bescherte. Auch wenn ich nur einen einzigen Bug aufdeckte, so war es doch eine sehr interessante Arbeit mit einem hervorragenden Teamgeist gewesen. Vor allem stürzte ich mich auf die Makroprogrammierung, wobei unter anderem ein Makro entstand, das Text so im Blocksatz formatierte, wie es das gute alte WordStar gemacht hatte. Auch diesen Text hier schreibe ich gerade mit dem TSE, weil ich einfach noch keinen vergleichbaren Windows-Editor gefunden habe, der solch eine mächtige Makro-Sprache besitzt.

Irgendwann bot der HanNet-Verein dann auch einen Zugang zum Internet an, das ich mit einer der ersten Netscape-Versionen erforschte. Dies wurde für mich immer öfter ein Grund, Windows hochzufahren. Und als mir dann mitgeteilt wurde, dass ich auf meinem Account auf der "harlie" eigene Internet-Seiten einrichten konnte, wurde der Befehl "win" endgültig in meine autoexec.bat eingefügt. Ich bekam die URL www.han.de/~proppi und lud zuerst mal meine Anti-Rauch-Infos hoch, nachdem ich mir die wichtigsten HTML-Kenntnisse angeeignet hatte. Dann ließ ich von einem HBB-User meine besten Finnland-Dias einscannen und lernte verschiedene Grafikformate kennen sowie mit PaintShop umzugehen. So wuchs meine Homepage immer weiter an.

Im Büro hatte ich inzwischen einen CAD-Arbeitsplatz bekommen: AutoCAD 12 auf einem 486/66. So etwas weckt Ansprüche! Aber es geschah noch mehr, was mich unzufrieden machte. 1995 kaufte ich mir eine Video-Camera und musste feststellen, dass das Schneiden von Videos durch einfaches Überspielen von Camera auf Recorder nicht so präzise zu bewerkstelligen war, wie ich mir das vorstellte. Ende 1995 brachte Pioneer den ersten HiFi-CD-Recorder heraus. Ich hätte ihn schon fast bestellt, bekam aber gerade noch rechtzeitig heraus, dass dieses Gerät nur Rohlinge mit GEMA-Zuschlag akzeptierte und außerdem noch einen Digital-Kopierschutz hatte. Nein, danke! Als ich dann erkannte, dass man Videos auch auf dem Computer schneiden konnte und dass die ersten CD-Brenner für Computer auf den Markt kamen, war mir klar, dass mal wieder eine größere Geldausgabe auf mich zu kam.


Diesmal wollte ich die Sache weitgehend selbst in die Hand nehmen. Ich abonnierte die c't und studierte ein halbes Jahr lang die aktuellen Testergebnisse. Dann teilte ich einem Freund, der professionellen Computerbau betrieb, meine Einkaufsliste mit:

  • Motherboard: Gigabyte 586DX mit Pentium 133 und 64 MB RAM unter Windows95
  • Grafikkarte: Matrox Millenium
  • Festplatte: 2 GB Quantum Fireball SCSI
  • 2. Festplatte für Videoschnitt: 4 GB Micropolis SCSI (wegen der Lautstärke abschaltbar im externen Gehäuse)
  • Soundkarte: Terratec Maestro 32/96
  • Audio-Karte mit optischen und elektrischen Digital-Ein- und Ausgängen: Multi!WAV Pro
  • Videoschnitt-Karte: miro DC 30
  • CD-Brenner: Philips CDD 2000 SCSI

    Mein Freund, der mich vorher vergeblich gewarnt hatte "Lass das mit dem Videoschnitt, das funktioniert nie!", war begeistert. Es war der schnellste Rechner, den er je zusammengebaut hatte, dafür hatte er aber auch fast 9.000 DM gekostet. Videoschnitt selbst in voller Auflösung war überhaupt kein Problem, nachdem ich erst mal die richtigen Einstellungen herausgefunden hatte. Und schon im November 1996 überraschte ich meinen Chor mit der ersten selbstgebrannten CD, auf der sich die Aufnahmen unserer 1991-er Cassette befanden. Das Material hatte ich von meinen alten Original-Tonbändern in meinen MiniDisk-Recoder übertragen, dessen hochwertigen A/D-Wandler benutzt und das Ergebnis direkt über Lichtleiterkabel in die digitale Audiokarte eingespeist.

    Videoschnitt begeisterte mich immer mehr. Umso unbefriedigender fand ich es, das digitale Endprodukt wieder auf einer stinknormalen VHS-Cassette zu verewigen. Sehr früh begann ich mich mich für das digitale Abspeichern zu interessieren: Konvertieren ins MPEG-2-Format. Ich wechselte deshalb die Grafikkarte gegen eine LeadTec WinFast 3D S800 aus, die neben den normalen Funktionen auch noch einen MPEG-2-Decoder und Videoausgänge besaß. So war ich in der Lage, diverse MPEG_Encoder zu testen und blieb dann bei dem legendären TMPEG hängen. Die Resultate brannte ich erst mal nur als normale Datei auf CD. Um die Arbeiten zu beschleunigen, rüstete ich auf einen Pentium 200 MMX auf, mehr verkraftete das Motherboard leider nicht. Hinzu kam eine 8 GB Platte, diesmal EIDE, denn solche waren inzwischen schnell genug für Videoschnitt.

    Fallende Preise, allgemein nachlassendes Interesse an Mailboxen und zunehmende Aktivitäten im Internet brachten mich dazu, der HBB tschüss zu sagen, nach und nach einige eigene Domains zu kaufen und schließlich vom HanNet-Verein nach Arcor zu wechseln, wobei ich konsequenterweise auch noch mein Modem gegen einen ISDN-Anschluss tauschte.


    Im Sommer 2000 kaufte ich mir angesichts fallender Festplatten-Preise eine 26 GB-EIDE-Platte - und musste nach vielen Versuchen einsehen, dass mein BIOS selbst in der neuesten Version diese nicht betreiben konnte. Festplattenmanager funktionierten auch nicht, weil ich von der SCSI-Platte bootete. Also hieß es aufrüsten. Ein gutes, schnelles Board sollte es sein mit reichlich PCI-Slots, aber auch zwei ISA-Slots, denn auf die Multi!WAV und die Maestro 32/96 wollte ich nicht verzichten. So fiel meine Wahl auf das Asus P3B-F. Wobei ich mich erst mal schlau lesen musste, denn für die Entwicklung der letzten Jahre (Slot 1, Sockel A und was es da alles gab) hatte ich mich nie interessiert. Mein alter Prozessor und die Speicher passten natürlich nicht mehr, aus Kostengründen beschränkte ich mich auf einen Pentium 350 und 64 MB RAM. Ich sah auch ein, dass es damals falsch gewesen war, eine Hauptplatine mit SCSI onboard zu kaufen, denn dieses Feature konnte ich nicht mitnehmen. Also kaufte ich nun auch noch eine SCSI-Karte. Schließlich stellte ich fest, dass mein altes Motherboard zwar ein ATX-Board, aber noch für eine AT-Stromversorgung entworfen war. Also kaufte ich mir auch noch ein neues BigTower-Gehäuse. Just zu dieser Zeit gab auch noch der CD-Brenner seinen Geist auf, ein neuer war fällig, sodass ich nun fast einen neuen Computer hatte - nur die Zusatzkarten und die Festplatten hatte ich aus dem alten Computer weiterverwenden können. Wo ich aber schon am Basteln war, schaltete ich noch ein Relais zwischen die Stromversorgung und die ausgehende Steckdose, sodass alle angeschlossenen Geräte (Bildschirm, Drucker, Boxen etc.) sich zusammen mit dem Computer ein- und ausschalteten.

    In den folgenden Monaten kamen noch weitere 128 MB RAM hinzu (der TMPEG lief damit deutlich schneller), und ich tauschte die 2 GB-SCSI-Platte gegen eine 30 GB-EIDE-Platte aus. Außerdem hängte ich das Gehäuse, in dem die beiden EIDE-Platten befestigt waren, über zwei Streifen aus einer Iso-Matte in meinen BigTower hinein, was eine deutliche Lärmverminderung brachte, weil das Brummen der 5400 Umdrehungen sich nun nicht mehr auf den BigTower übertrug.


    Inzwischen ist auch dieser Computer Geschichte, ich habe ihn meiner Frau vermacht. Mein aktueller Computer:
  • Motherboard: MSI 845E Max2 mit Pentium 2,4 GHz und 192 MB RAM unter Windows2000
  • Grafikkarte: Matrox Millenium G400
  • Festplatten: IBM IC35L 180 GB und Maxtor 120 GB
  • Soundkarte: Terratec Aureon 5.1 Sky (preiswert, aber mit optischem Ein/Ausgang)
  • MPEG-2-Decoderkarte: Sigma Hollywood
  • Videoeingänge: Hauppauge Impact.VCB (analog) bzw. Firewire-Karte (digital)
  • DVD-Brenner: NEC 3500AG
  • CPU-Lüfter: Zalman, Netzteil: Coba Ultra Silence Power Supply. Angenehmes Arbeiten!



    Die Computersprachen, mit denen ich mich mehr oder weniger intensiv beschäftigt habe: