Am nächsten Morgen sollte es hinaus gehen zu zwei Tauchgängen. Ich wollte es gemütlich
angehen lassen, aber Dirk drängte: er hatte draußen auf dem Wasser Delphine entdeckt! Also packten wir schnell unsere Sachen in das
Boot und fuhren hinaus zu den Delphinen. Endlich bekam ich das zu sehen, worauf ich
bei der Segelsafari vergeblich gewartet hatte. Einige Delphine schwammen vor dem Boot
weg, andere begleiteten es an der Seite. Immer wieder tauchten sie in Gruppen zum
Atmen aus dem Wasser, manche sprangen sogar durch die Luft. Dirk erzählte mir, dass
es leider nicht möglich wäre, anzuhalten und mit den Delphinen zu schwimmen, sie
würden sich sofort entfernen. Nach ein paar Minuten ließen wir die Delphine in Ruhe
und fuhren zu unserem Tauchplatz.
Hier war im Jahr 1881 die "Juno" gesunken, der 55 Meter lange Dreimaster des Missionars
John Williams. Der Kapitän hatte das Schiff versehentlich auf das Riff gesteuert. Alle
Menschen konnten sich jedoch retten. Das Wrack wurde später durch einen Taifun von dem
Riff weg in etwa 20 m tiefes Wasser versetzt. Es war schon sehr stark mit Korallen
und Pflanzen bewachsen, sodass man nur noch einige Stahlrippen
erkennen konnte. Sonderlich aufregend fand ich das Wrack jedenfalls nicht. Interessanter
war da schon die Seegurke, die Dirk fand und mir vor die
Kamera hielt. Die weißen, klebrigen Fäden dienen der Seegurke zur Nahrungsaufnahme.
Ganz allgemein sah hier die Unterwasserlandschaft völlig anders aus als in Fidschi.
Statt der vielfarbigen Weichkorallen bekam ich viele Hartkorallen zu sehen, die Pyramiden aus blätterartigen Strukturen
bildeten und entfernt an Tannenbäume erinnerten.
Gegen Mittag kamen wir wieder zurück. Auf Dirks Fernseher schauten wir uns meine
Aufnahmen an. Dann gab es auf der Veranda des Resorts Mittagessen. Die beiden
Stewardessen waren auch da. Sie berichteten, dass es im benachbarten Resort
Tanu Beach
Fales heute abend eine "Fia Fia Night" geben solle, also eine Musikveranstaltung.
Das kam mir gerade recht, denn ich hatte mit einiger Mühe meinen Aufenthalt in Samoa
so geplant, dass ich am Freitag in Jane's Beach Fales war, denn freitags gab es hier
immer eine Fia Fia Night. Das wäre gestern gewesen, aber sie war wegen eines Trauerfalls
in der Familie der Betreiber ausgefallen. Ich ging also hinüber und meldete mich für
die Fia Fia Night inklusive Abendessen an, dann meldete ich mich bei Jane's für das
Abendessen ab.
Anschließend probierte ich das Ausleger-Kanu aus, das auf dem Strand lag. Ich paddelte
damit bis zum Riff hinaus, wo die Wellen sich brachen, aber dort schwappte immer mehr
Wasser ins Boot, sodass ich bald wieder an Land paddelte. Es war nun Ebbe, die Korallen
waren draußen zum Greifen nahe. Ich packte meine Kamera in das Unterwassergehäuse,
watete hinaus und filmte ein paar kleine bunte Fische,
die zwischen den Korallen hin und her flitzten. Beim Schnorcheln hat man immer das
Problem, dass man ständig von den Wellen bewegt wird, was zu sehr unruhigen Aufnahmen
führt. Hier aber war das Wasser so flach, dass ich mich auf den Grund knieen und relativ
ruhige Aufnahmen machen konnte.